„Demenz ist das Thema der Zukunft“

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Sozialdienstleiterin Monika Fesl über das Treffen der Ambulanten Dienste am Krankenhaus Vilshofen

Sozialdienstleiterin Monika Fesl

Sozialdienstleiterin Monika Fesl

Jedes Jahr lädt Sozialdienstleiterin der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen die Vertreter der Ambulanten Dienste aus dem Landkreis und darüber hinaus zu einem Dialog ins Krankenhaus Vilshofen ein. In diesem Jahr stand das Thema Akutgeriatrie und Demenz im Mittelpunkt. Monika Fesl gibt im Gespräch Auskunft über das wichtige Treffen, das kürzlich stattfand.



Frau Fesl, wozu dient das jährliche Treffen, das Sie nun bereits seit 15 Jahren durchführen?
Monika Fesl: Wir wollen mit dem Treffen die gute Zusammenarbeit fördern, Abläufe besprechen, aber auch Kritik bearbeiten. Es ist wichtig für uns als Krankenhaus, einen guten Kontakt zu den Ambulanten Diensten zu pflegen, auch um einen guten Informationsfluss zu gewährleisten. Wir werden oft von Pflegediensten verständigt, wenn ein Patient eingeliefert wird, und bei der Entlassung treten wir auch wieder in Kontakt.

Was erfahren Sie als Sozialdienst vom Pflegedienst?
Monika Fesl: Gerade, wenn keine Angehörigen da sind, erfahren wir, wie die häusliche Situation ist. Das ist für uns eine wichtige Informationsquelle, damit die Entlassung reibungslos und zeitgerecht von statten geht und für die Nachbetreuung gesorgt ist. Wir profitieren beide voneinander, weil wichtige fachliche und pflegerische Fragen auf Augenhöhe geklärt werden können.

Diesmal stand das Thema Akutgeriatrie und Demenz im Mittelpunkt?
Monika Fesl: Ja, die Leiterin der Akutgeriatrie, Frau Dr. Iris Siebert, hat einen Einblick in ihren Fachbereich gegeben. In erster Linie erläuterte sie, welche Patienten bei ihr aufgenommen werden: Das sind vor allem multimorbide, akut behandlungsbedürftige Patienten, es können auch pflegebedürftige Patienten sein, die nach einer OP in ein Delir verfallen. Natürlich ist auch Demenz in Dr. Sieberts Abteilung ein großes Thema- und wird dies auch in der Zukunft sein. Es ging im Vortrag von Frau Dr. Siebert um die Herausforderung, wie dementen Patienten, die kognitiv nicht mehr erreichbar sind, ein gutes Gefühl der Sicherheit und Stabilität gegeben werden kann. Gerade wenn demenziell erkrankte Menschen geistig in Ereignissen der Vergangenheit hängen, müssen von ärztlicher und pflegerischer Seite viele Ängste genommen werden. Wichtiger Punkt sind auch die Einweisungsmodalitäten: Es bedarf aufgrund der begrenzten Bettenzahl immer einer telefonischen Voranmeldung.

Gab es Kritikpunkte, die abgearbeitet wurden?
Monika Fesl: Es gab seitens der Dienste keinerlei Kritik. Im Gegenteil, wir konnten uns über überwiegend positive Rückmeldungen freuen. Insgesamt ist man sehr zufrieden mit uns. Es wurden bereits für das nächste Jahr Fortbildungswünsche geäußert, auf besonderes Interesse stößt das Thema Hygiene, multiresistente Keime und der große Komplex Versorgungsvollmachten. Ich werde mich wieder bemühen, für eines der Themen einen Referenten zu gewinnen.

Zu welchen Themen beraten Sie als Sozialdienst?
Monika Fesl: Unsere Beratung umfasst eine unabhängige, wertfreie Beratung, welche Dienste es gibt. Wir beraten auch zu Themen wie Hilfsmittelversorgung, Pflegestufen, weiterführende Rehabilitationsmaßnahmen, stationäre Kurzzeit und Langzeitpflege, Vorsorgevollmachten und natürlich der ganze Komplex, was die palliative Beratung und Versorgung betrifft.