Große Hilfe für kleines Mädchen

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Sie strahlt, obwohl sie im Alltag stark eingeschränkt ist: Die neunjährige Annajoyce hat eine Fehlbildung des Rückenmarks. Nun soll das Leiden des Mädchens aus Tansania mit einer Operation in Deutschland gelindert werden. (Foto: privat)

Sie strahlt, obwohl sie im Alltag stark eingeschränkt ist: Die neunjährige Annajoyce hat eine Fehlbildung des Rückenmarks. Nun soll das Leiden des Mädchens aus Tansania mit einer Operation in Deutschland gelindert werden. (Foto: privat)

Großartige Spendensumme für Annajoyce: Studentin Anna-Lea Kronpaß und ihr Vater, Dr. Ludwig Kronpaß, Chefarzt am Krankenhaus Rotthalmünster, setzen sich für tansanisches Mädchen mit Fehlbildung am Rückenmark ein. Insgesamt sind 36318 Euro an Spenden zusammengekommen.

Annajoyce (9) aus Tansania wurde mit Spina bifida, einer Fehlbildung des Rückenmarks geboren. Annajoyce kann eigenständig laufen, aber keine sehr weiten Distanzen. Ihr Gang ist auf Grund einer Fehlstellung der Hüfte unsicher und wackelig. Ihr größtes Problem ist, dass sie keine Kontrolle über Stuhl und Urin hat. Sie lebt im Nikolaus-Waisenhaus, wo sie auch die Schule besuchen kann. Anna-Lea Kronpaß, die im Rahmen ihres Studiums ein Praxissemester im Nikolaushaus absolvierte, hatte es nun zusammen mit ihrem Vater, Chefarzt Dr. Ludwig Kronpaß geschafft, Annajoyce nach Deutschland zu holen, um sie von einem Spezialisten der Kinderchirurgie behandeln zu lassen.

Das Klinikum Traunstein und das Krankenhaus Rotthalmünster haben sich bereit erklärt, alle nötigen medizinischen Maßnahmen kostenlos vorzunehmen. Damit wird Annajoyce in Zukunft ein relativ normales Leben in der Gesellschaft ermöglicht und ihr Gesundheitszustand erheblich verbessert. Nach einigen aufwändigen Behördengängen sowohl in Tansania als auch auf deutscher Seite, konnte Annayjoyce im August in Traunstein operiert werden und kam zur Nachsorge ins Krankenhaus Rotthalmünster. Über 36 000  Euro wurden für Annajoyce gespendet. Die Kosten für Flüge und Unterbringung beliefen sich auf knapp 7000 Euro. „Die übrigen Spendengelder wollen wir nach Möglichkeit dem Waisenhaus in Tansania zugutekommen lassen“, sagt Dr. Ludwig Kronpaß. Seine Tochter Anna-Lea wird Annajoyce im September zurück in die Heimat begleiten. Auf dem Hinflug nach Deutschland wurde die Neunjährige von der Leiterin der Einrichtung, Stefanie Köster, begleitet. Sie hilft mit ihrem Nikolaushaus in Kemondo am Viktoriasee in Tansania Kindern, die es in dem ostafrikanischen Land besonders schwer haben.

Hintergrund

Das Nikolaushaus in Kemondo, Tansania

Das Nikolaushaus ist ein Zuhause für Waisenkinder sowie für behinderte Kinder, die nicht von ihren Familien versorgt werden. In Tansania werden behinderte Kinder häufig nur mangelhaft betreut, nicht gefördert, oft „versteckt“ oder manchmal auch ausgesetzt. Das Projekt läuft seit Januar 2010. Bukoba liegt an der Westseite des Victoriasees in der Region Kagera. In dieser Region ist Aids neben Malaria das größte gesundheitliche Problem des Landes.