Ausbildungsporträt: Operationstechnischer Assistent (m/w/d)

Landkreis Passau GesundheitseinrichtungenAllgemein

Arbeit im OP ist Teamarbeit. Alle Ärzte, Anästhesiepfleger und OP-Mitarbeiter sind jeweils Spezialisten auf ihrem Gebiet. Auch Operationstechnische Assistenten (OTAs) bringen sich mit organisatorischem, technischem und pflegerischem Fachwissen ins Team ein. Daher sind die qualifizierten Fachkräfte auch fester Bestandteil der OP-Teams in den Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen. An den Standorten Vilshofen und Rotthalmünster kann der Fachberuf auch erlernt werden.

Tamara Eckmann hat sich für den medizinischen Beruf entschieden, weil sie sich für den menschlichen Körper interessiert. Im OP sammelt sie viel Erfahrung und lernt, worauf es ankommt.

Tamara Eckmann hat sich für den medizinischen Beruf entschieden, weil sie sich für den menschlichen Körper interessiert. Im
OP sammelt sie viel Erfahrung und lernt, worauf es ankommt.

Aufbau der OTA-Ausbildung

Die insgesamt dreijährige Ausbildung ist sehr abwechslungsreich und umfasst mindestens 1.630 Stunden (43 Wochen) theoretischen und praktischen Unterricht sowie mindestens 3.000 Stunden (80 Wochen) praktische Ausbildung unter fachkundiger Anleitung von Praxisanleitern. So sind OTAs auf die vielfältigen Aufgaben im Operationsdienst sowie in weiteren Funktionsbereichen wie zum Beispiel der Ambulanz oder Endoskopie bestens vorbereitet. Die Ausbildung am Krankenhaus Vilshofen wird in Kooperation mit dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen e.V. (IAFW) in Regensburg angeboten.

Was lernt man? Aufgaben und Tätigkeiten der Ausbildung

OTAs assistieren bei operativen Eingriffen und betreuen die Patienten im Operationsbereich vor, während und nach der OP sowohl psychisch als auch physisch. Das heißt, sie bereiten Patienten für die anstehende Operation vor und bringen sie in die entsprechende Lage. Dabei ist besonders bei Patienten mit Operationsangst sowie bei Eingriffen mit Lokalanästhesie psychologisches Einfühlungsvermögen gefragt.

OTAs sind aber nicht nur für Patienten verantwortlich, sondern auch für das Vor- und Nachbereiten der zur Operation benötigten Instrumente, Materialien und technischen Geräte. Sie kümmern sich um die Hygiene im Operationssaal und die Durchführung von Desinfektions und Sterilisationsmaßnahmen. Während des Eingriffs reichen OTAs dem operierenden Arzt die Instrumente und Materialien fach- bzw. situationsgerecht. Damit die Operationen reibungslos ablaufen, müssen sie zudem die Arbeitsabläufe in den Funktionsabteilungen Ambulanz, Endoskopie, Zentralsterilisation selbständig organisieren und koordinieren. Daneben sind auch administrative Aufgaben wie die OP-Dokumentation oder das Durchführen von Materialbestellungen Teil ihres Arbeitsfeldes. OTAs wirken auch bei der Aus- und Fortbildung von Auszubildenden und Weiterbildungsteilnehmern mit.

Karriere, Weiterbildung, Aufstiegsmöglichkeiten

Auch OTAs haben die Möglichkeit, sich nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung fort- und weiterzubilden, um die Qualifikation zu erweitern oder eine Führungsposition einzunehmen. Zum Beispiel über eine Weiterbildung zum Praxisanleiter oder Stationsleiter. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, ein Studium anzuschließen, um Führungsaufgaben im Bereich des klinischen Managements oder im pädagogischen Bereich wahrnehmen zu können. Passende Studiengänge bietet beispielsweise die THD Technische Hochschule Deggendorf mit den Fächern „Pflegepädagogik“ oder „Angewandte Gesundheitswissenschaften“ an.

Zugangsvoraussetzungen, Bewerbung und Vergütung

Ein abwechslungsreicher Beruf: Michaela Söldner übernimmt vielfältige Aufgaben im OP-Dienst sowie in der Ambulanz.

Ein abwechslungsreicher Beruf: Michaela Söldner übernimmt vielfältige Aufgaben im OP-Dienst sowie in der Ambulanz.

Wer sich für die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten interessiert, muss die folgenden Zugangsvoraussetzungen erfüllen:

  • Realschulabschluss oder Abitur
  • körperliche und geistige Eignung zur Ausübung des Berufs
  • die Vollendung des 17. Lebensjahres
  • Vorerfahrungen im medizinisch-pflegerischen Bereich (wünschenswert)
  • ein freundlicher Umgang mit Menschen, Flexibilität und die Bereitschaft zum Schichtdienst
  • Ausdauer und Konzentration, denn eine Operation kann auch mal mehrere Stunden dauern.

Wer sich an den Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen für die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten bewirbt, wird zu einem einwöchigen Schnupper-Praktikum eingeladen. Bei Eignung und Interesse wird der Bewerber mit einem Empfehlungsschreiben an das Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen e.V. vermittelt. Der Bewerbungszeitraum am IAFW läuft jährlich von September bis Februar. Anschließend findet in der Zeit von Februar bis April das Auswahlverfahren statt. Ausbildungsbeginn ist am 15. September.

In einem kurzen Interview mit dem Klinik Journal erzählen zwei Auszubildende mehr über ihren Berufswunsch Operationstechnische Assistentin: die 17-jährige Michaela Söldner (erstes Lehrjahr) sowie die 19-jährige Tamara Eckmann (zweites Lehrjahr).

Klinik Journal (KJ): Warum machst du die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin?

Michaela Söldner: In meiner Familie haben viele einen Beruf im medizinischsozialen Bereich und daher wollte ich auch in diese Branche einsteigen. Nach langem Suchen und mit ein wenig Glück bin ich auf die OTA-Ausbildung am Krankenhaus Vilshofen gestoßen.
Ich finde es einfach toll, anderen Menschen zu helfen.

Tamara Eckmann: Ich wollte schon immer einen Beruf im medizinischen Bereich erlernen und interessiere mich sehr für die Anatomie des menschlichen Körpers und dessen Funktion. Es stellte sich die Frage, wo genau ich beides unter einen Hut bekomme. Die Antwort: Im OP als OTA.

KJ: Was gefällt dir besonders an der Ausbildung?

Michaela Söldner: Die Arbeit im OP macht mir am meisten Spaß, da es ein sehr abwechslungsreicher Beruf ist. Obwohl sich die Operationen immer wiederholen, sind sie im Verlauf jedes Mal individuell angepasst. Ich finde es sehr interessant zu sehen, was im OP-Bereich alles möglich ist.

Tamara Eckmann: Es kommt nie Langeweile auf, da man jeden Tag individuelle Eingriffe instrumentieren darf. Obwohl der Pflegeaufwand deutlich geringer ist als auf Station, hat man im OP viel mit dem Patienten zu tun. Man lernt in diesem Beruf nie aus, da die Medizin sich stetig wandelt. Unter anderem lernt man auch unglaublich viel über den menschlichen Organismus, was einem nicht nur
im Berufsalltag zugutekommt.

KJ: Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg in der Ausbildung.

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