Datum/Zeit
Fr., 13. April
19:00 - 21:00
Veranstaltungsort
Landgasthof "Zum Goldenen Löwen", Familie Haiböck

Referent: Leitender Oberarzt Dr. med. Lothar Schäfer (Facharzt für Chirurgie)
Dr. Lothar Schäfer ist Chirurg im Krankenhaus Wegscheid. Seit 2009 hilft er ehrenamtlich Menschen in Nepal. Dort, wo die ärztliche Versorgung ihre Grenzen hat und wo der Weg zu Krankenhäusern schon mal mit acht Stunden Fußmarsch verbunden ist. Im Auftrag der Hilfsorganisation GRVD (German Rotary Volunteer Doctors e.V.) setzt er sich jährlich vier bis sechs Wochen in vier verschiedenen Hospitälern als Chirurg für die Menschen in armen Regionen ein.
In einem kostenlosen Vortrag möchte er vor allem die eingeschränkten Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern, aber auch Bilder von den traumhaften Landschaften und ihren Bewohnern zeigen. Der Vortrag findet am Freitag, 13. April, von 19 bis ca. 21 Uhr im Landgasthof “Zum Goldenen Löwen”, Familie Haiböck in 94110 Wegscheid, Kirchstraße 2 statt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.
Dr. Schäfers “Hobby”: Im armen Nepal helfen
Nepal liegt zwischen dem Subkontinent Indien und am Fuße der Achttausender des Himalaya. Die Landschaft dort ist faszinierend. Aber Dr. Schäfer zieht es aus einem anderen Grund dorthin: wegen der netten, freundlichen, so natürlichen Menschen, “die kaum etwas haben und doch so zufrieden sind mit ihrem Leben.” Die Rede ist von den Einwohnern eines der 20 ärmsten Länder der Erde, wo das Pro-Kopf-Einkommen durchschnittlich bei zwei US Dollar am Tag liegt.
Zwei Fragen an Dr. Schäfer
Wie ist die medizinische Versorgung in Nepal?
Dr. Schäfer: “Man muss sich vorstellen, dass die Menschen zum nächsten Krankenhaus bis zu acht Stunden Fußmarsch zurücklegen müssen – oftmals nur ein paar Kilometer, aber ein ständiges Auf und Ab, Berg und Tal, Pfade, Kurven, Hänge, Schluchten. Das nehmen die Menschen auch notgedrungen in Kauf. Denn kleine Häuser sind kostengünstig und die Patienten wissen, dass man sich dort so gut es geht um sie bemüht. Eine Behandlung kostet so um die zwei Dollar, eine Blinddarmoperation oder eine Leistenbruch-OP rund 30 Euro. Es gibt auch große, besser eingerichtete, für aufwendigere Operationen ausgerichtete Hospitale, diese sind jedoch meist vom Land an die fünf Stunden mit dem Geländewagen entfernt. Und teuer. Zu teuer für viele.”
Was bewirken ehrenamtliche Einsätze wie Ihre dort vor Ort?
Dr. Schäfer: “Die Krankenhäuser werden – auch, wenn sie von der Regierung anerkannt werden – mehr schlecht als recht unterstützt. Daher sind die Häuser auf deutsche Hilfe angewiesen, auf Spenden, Hilfsorganisationen oder Vereinigungen. Im Hospital in Amppipal, einem Dorf im Bezirk Gorkha, das nur mit einem echt guten Geländewagen und ansonsten nur zu Fuß erreichbar ist, war zum Beispiel neun Jahre lang ein deutscher Arzt. Seit dieser weg ist, sind es noch ein, zwei nepalesische Jungärzte, ansonsten mal ein Zahnarzt, mal ein Allgemeinmediziner aus Deutschland, meist sogar Rentner, alles Freiwillige, die sich vor Ort engagieren. Nur so geht es rundum, wenn Hilfe kommt.”
Anmeldung
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