Akutgeriatrie
Geriatrische Patienten leiden u.a. sehr oft an altersbedingten Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität), d.h. es bestehen gleichzeitig mehrere Krankheiten. Diese, sowie Wechselwirkungen der einzelnen Krankheiten untereinander bedrohen die Selbständigkeit der Betroffenen. Der geriatrische Behandlungsfokus orientiert sich nicht an den einzelnen Diagnosen des Patienten und deren möglichst optimaler Behandlung, sondern an der Frage, welche Erkrankung behandelt werden muss, damit der Patient die größtmögliche Selbständigkeit und Autonomie, Pflegeunabhängigkeit und somit die maximal mögliche Lebensqualität erfährt. Daraus wird deutlich: in der Geriatrie geht es in den seltensten Fällen um die vollständige Heilung des Patienten. Ziel ist der selbständige und selbstbestimmte Umgang mit Funktionsdefiziten.
Der akutgeriatrische Ansatz ist ein umfassender
Es geht darum, die körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Aspekte der älteren Menschen zu berücksichtigen mit dem Ziel, die Selbständigkeit der älteren Patienten zu erhalten, ihnen die Rückkehr in das gewohnte soziale Umfeld zu ermöglichen und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Hierzu wird interdisziplinär und multiprofessionell zusammengearbeitet. Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Mitarbeiter des Sozialdienstes arbeiten gemeinsam im sogenannten „Geriatrischen Team“. Sie arbeiten „auf gleicher Augenhöhe“ zusammen. Jeder trägt mit seinen standardgemäßen Verfahren und Möglichkeiten dazu bei, dass alle relevanten Aspekte der Persönlichkeit und Erkrankung des Patienten systematisch erfasst werden.
Mit den Fächern Innere Medizin, Kardiologie, Allgemein- und Visceralchirurgie, Gelenk- und Unfallchirurgie, Rheumatologie, Anästhesie/Schmerztherapie, Urologie und dem palliativmedizinischen Dienst wird regelhaft zusammengearbeitet. In gemeinsamen Fallbesprechungen werden die speziellen Belange geriatrischer Patienten in besonderer Weise berücksichtigt.
Um eine akutgeriatrische Behandlungsmöglichkeit möglichst frühzeitig feststellen zu können, setzt die akutgeriatrische Behandlungseinheit ein geriatrisches Screening ein, das in der Regel bei jeder Aufnahme von Patienten, die mindestens 70 Jahre alt sind, angewandt wird. Das geriatrische Screening beleuchtet zentrale geriatrische Problembereiche. Es erstreckt sich auf die Bereiche Alltagsaktivitäten, Gedächtnis, Emotion und soziale Situation. Grundlage der Behandlung ist dann ein standardisiertes geriatrisches Assessment, welches multiprofessionell und interdisziplinär erbracht wird, sowie ein soziales Assessment. Das geriatrische Assessment ist Voraussetzung und Grundlage für eine verbesserte diagnostische Genauigkeit und eine individuelle umfassende Therapieplanung in Bezug auf den physischen, psychischen und kognitiven Zustand des Patienten sowie seiner Fähigkeit zur Bewältigung der Aktivitäten des täglichen Lebens im individuellen sozialen Kontext. Täglich findet eine Frühbesprechung statt, die durch eine wöchentlich anberaumte Teamsitzung ergänzt wird. Immer eng in die Behandlung eingebunden: Patienten und Angehörige.
TEAM & KONTAKT
CHEFARZT
Peter Brückner
Facharzt für Allgemeinmedizin,
Zusatzbezeichnung Geriatrie
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OBERARZT
Sodikjon Kosimov
Facharzt für Innere Medizin, Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
Medizinische Artikel
Altersmedizin und Rehabilitation
Chefarzt Peter Brückner