Am Krankenhaus Vilshofen: Erste gemeinsame Fachfortbildung für alle Pflegekräfte aus der Region – Ziel: Austausch und Wissenstransfer über alle Sektoren hinweg

Sie haben den ersten Pflegetag PLUS im Passauer Land möglich gemacht: Lisa Fraunhofer-Schotte (3.v.l.), Geschäftsstelle der Gesundheitsregion Plus Passauer Land, stv. Landrat Klaus Jeggle (3.v.r.) in Vertretung für Landrat Raimund Kneidinger, mit Peter Seibold (v.r.), Martin Marek und Alexander Berger vom Team der Pflegedirektion der Landkreiskliniken, Geschäftsführer Josef Mader sowie Michael Wittmann, Geschäftsführer der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, und Prof. Dr.-Ing. Thomas Spittler, Technische Hochschule Deggendorf.
Unter dem Motto “Gemeinsam Wissen stärken” hat die Pflegeregion Plus Passauer Land vergangene Woche ein starkes Zeichen für Zusammenarbeit, Fachkompetenz und Wertschätzung in der Pflege gesetzt. Erstmals kamen über 60 Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und Auszubildende aus der Region zu einem sektorenübergreifenden Fortbildungstag zusammen. Der “Pflegetag PLUS” am Krankenhaus Vilshofen bot einen praxisnahen Mix aus Theorie, Fachvorträgen und interaktiven Workshops. Ziel war es, den Wissenstransfer und die gemeinsame Weiterentwicklung zu fördern sowie zugleich den Pflegeberuf in seiner gesellschaftlichen Bedeutung zu stärken.
Starke Pflege im Passauer Land
“Wir wollen mit dem Pflegetag zeigen, wie viel Kompetenz und Engagement in den Pflegeberufen steckt und dass wir im Landkreis Passau in der Zusammenarbeit zwischen Klinik, ambulanter und stationärer Pflege sowie Reha-Einrichtungen auf einem sehr guten Weg sind”, erklärt Lisa Fraunhofer-Schotte von der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion Plus Passauer Land des Landratsamtes, die zusammen mit der Pflegedirektion der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen für die Organisation der Fortbildung verantwortlich war.
Kliniken-Geschäftsführer Josef Mader hieß alle Teilnehmenden herzlich willkommen: “Wir freuen uns sehr, dass hier in Vilshofen ein spannender und abwechslungsreicher Fortbildungstag stattfindet, ganz im Zeichen einer guten Kooperation über alle Bereiche der Pflege hinweg”. Der Gastgeber dankte allen Organisatoren, Dozenten und Partnern, die mit ihrer Expertise diesen Tag nicht nur möglich gemacht, sondern vor allem sehr bereichert haben. Besonders freute Josef Mader, dass sich Michael Wittmann, der Geschäftsführer der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, sowie Professor Dr.-Ing. Thomas Spittler von der Technischen Hochschule Deggendorf mit Fachvorträgen an der Veranstaltung beteiligten.
Die Pflege ist das Rückgrat unseres Gesundheitssystems – mit solchen Initiativen sichern wir Qualität, Perspektiven und Zusammenhalt vor Ort.Klaus Jeggle, stv. Landrat
Der stellvertretende Landrat Klaus Jeggle, der in Vertretung von Landrat Raimund Kneidinger die Unterstützung des Landkreises unterstrich, nannte den Pflegetag ein Paradebeispiel dafür, wie durch Vernetzung und gemeinsame Aktivitäten der Pflegeberuf gefördert und gestärkt werden könne. Außerdem lobte er die Pflegenden für ihre Teilnahme an der Fortbildungsveranstaltung zur Erweiterung ihres Wissens.
Das Programm des Tages spannte einen weiten Bogen über aktuelle Pflege- und Gesundheitsthemen.
Die beiden Notfallsanitäter Markus Urlbauer (l.) und Philipp Schindler stellten die Zusammenarbeit bei der Patientenübergabe inklusive technischer Möglichkeiten vor.
Simulierung von Altersbeschwerden: Christian Mandl-Wagner (l.) vom Passauer Wolf ließ die Teilnehmenden unter anderem mit einer speziellen Rippenbandage in Kombination mit einem Nasenclip eine Atemnot nachempfinden.
Viele aktuelle Impulse aus Wissenschaft und Praxis
- Prof. Dr.-Ing. Thomas Spittler beleuchtete die Chancen der Digitalisierung und der elektronischen Patientenakte (ePA).
- Michael Wittmann informierte über die gesetzliche Registrierungspflicht für Pflegekräfte und aktuelle Entwicklungen im Berufsrecht.
- Philipp Schindler vom BRK-Kreisverband Passau stellte Konzepte zum Notfallmanagement und Überleitungswesen in den Gesundheitseinrichtungen des Landkreises vor.
- Die Praxis Wohlleben brachte sich mit Impulsen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, zur Rückengesundheit und Mikropausen ein.
- Christian Mandl-Wagner vom Passauer Wolf sensibilisierte die Teilnehmenden mit dem GERT-Alterssimulationsanzug für altersbedingte Einschränkungen.
- Von der Berufsakademie Passau (BAP) informierten Schulleiter Joachim Berga und seine Stellvertretung Ximena Carrasco unter dem Titel “Sprache verbindet Pflege” über die berufssprachliche Förderung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund.
- Begleitend dazu präsentierte das BRK zudem den einzigen Schwerlast-Rettungswagen im Landkreis Passau.
Weitere Pflegetage ausdrücklich gewünscht
Die Resonanz der Teilnehmenden war durchweg positiv. Sowohl das inhaltliche Niveau als auch der kollegiale Austausch wurden vielfach gelobt. Auch die Organisatoren zogen ein positives Fazit. “Dieser Tag hat gezeigt, dass Pflege mehr ist als ein Beruf zur Patientenversorgung. Pflege lebt von Gemeinschaft, Verantwortung und Wissenstransfer”, sagte Martin Marek, Pflegedirektor der Landkreiskliniken. Dem schloss sich Lisa Fraunhofer-Schotte an: “Uns sind der persönliche Austausch und die gelebte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einrichtungen besonders wichtig”.
Der Pflegetag PLUS soll künftig regelmäßig stattfinden als fester Bestandteil der gemeinsamen Weiterentwicklung. Dies ist eines der zentralen Ziele der Pflegeregion Plus Passau Land, einem Zusammenschluss aus stationären, ambulanten und rehabilitativen Pflegeeinrichtungen im Landkreis Passau. Im Rahmen des Netzwerks sollen die regionale Pflegeversorgung gestärkt, gemeinsame Projekte angestoßen und der Pflegeberuf durch Fortbildung, Austausch und Öffentlichkeitsarbeit attraktiver gemacht machen.