MEDIZIN BEITRAG VON DR. MED. WILLIBALD PRÜGL, INNERE AMBULANZ DES MVZ AM KRANKENHAUS WEGSCHEID 

Ein eingespieltes Team: Die beiden internistischen Chefärzte Johann Kienböck (v.l.) und Dr. Willibald Prügl mit den MFAs Alina Sicklinger, Julia Seibold, Elena Hoffmann, Christina Sommer und Celina Firnys im Endoskopie­Untersuchungsraum.

Durch den Fortschritt der Medizin kön­nen mittlerweile viele Krankheiten und Beschwerden erfolgreich behandelt werden – nicht nur stationär, auch am­bulant.
Da ambulante Leistungen mit deutlich niedrigeren Kosten verbunden sind, sucht die Gesundheitspolitik nach Wegen, möglichst viele medizinische Leistungen ambulant durchzuführen. Das Krankenhaus Wegscheid geht die­sen Weg bereits seit vielen Jahren in Form eines medizinischen Versorgungs­zentrums (MVZ) mit den Unterabteilun­gen: Innere Medizin, Chirurgie, Anäs­thesie und Psychosomatik.

Vernetzte ambulante und stationäre Behandlung

MVZ am Krankenhaus Wegscheid

Durch die räumliche Nähe zu den Stationen der Wegscheider Klinik ist es im MVZ relativ einfach möglich, bei unerwarteten Komplikationen einen primär ambulant versorgten Patienten stationär zu überwachen bzw. weiter zu behandeln. Diese Möglichkeit entspricht der von der Politik häufig geforderten Vernetzung von ambulanter und stationärer Behandlung.

Nachfolgende medizinische Verfahren werden speziell in der Inneren Ambulanz des MVZ von den beiden Ärzten Dr. med. Willibald Prügl und Johann Kienböck, die gleichzeitig Chefärzte der Fachabteilung für Innere Medizin am Krankenhaus Wegscheid sind, zusammen mit ihrem sehr engagierten MFA-Team angeboten.

Endoskopie

Vorsorge-Darmspiegelung

Vormittags finden von 7 bis ca. 13 Uhr endoskopische Untersuchungen statt. Im Vordergrund stehen die Vorsorgeko­loskopien, bei denen der Darm nach gutartigen Veränderungen durchsucht wird. Durch Abtragung dieser sog. Polypen wird verhindert, dass sie sich in bösartige Tumore umwandeln. Diese Vorsorgeuntersuchung wird von den Krankenkassen für Männer ab dem 50. und für Frauen ab dem 55. Lebensjahr alle zehn Jahre angeboten. 

Dadurch konnte die Sterblichkeit durch Dickdarmkrebs in den letzten Jahren nahezu halbiert werden, obwohl das Angebot erst von ca. 40 % der Bevölkerung angenommen wird. Eine Koloskopie erfolgt auch bei allen anderen Darmbeschwerden, insbesondere zur Abklärung von länger dauerndem Durchfall oder unklaren Bauchbeschwerden.

Magenspiegelung

Für Symptome des oberen Gastrointestinaltrakts, z. B. Sodbrennen, Aufstoßen oder Schmerzen in der Magengegend, erfolgt die weitere Abklärung durch eine Gastroskopie (= Magenspiegelung). Dabei werden routinemäßig Gewebeproben entnommen, um insbesondere eine Keimbesiedelung durch Helicobacter nachzuweisen sowie um Vorstufen von bösartigen Tumoren, vor allem am Übergang Speiseröhre / Magen (= Barrett-Schleimhaut), zu diagnostizieren. Unabhängig davon werden aus allen Veränderungen, die bei der Magenspiegelung entdeckt werden, Gewebeproben entnommen und im benachbarten Pathologieinstitut des Krankenhauses Deggendorf untersucht.

Ultraschalldiagnostik

Ultraschall steht an erster Stelle der möglichen Untersuchungen bei Bauchschmerzen. Damit lassen sich Gallen- oder Nierensteine, Darmveränderungen und viele andere pathologische Befunde erkennen oder ausschließen. Gleichzeitig wird der Ultraschall zur Nachsorge bei Krebspatienten verwendet, insbesondere zur Beurteilung von krankhaften Lymphknoten in der Leiste, den Achseln, am Hals und am Bauch bei Patienten mit schwarzem Hautkrebs, aber auch anderen bösartigen Tumoren.

Weitere Ultraschall-Untersuchungen

Mithilfe der Ultraschallgeräte werden auch alle Gefäßregionen des Körpers beurteilt. Im Vordergrund stehen die Suche nach Thrombosen an den Beinen bei unklaren Schwellungen sowie die Beurteilung von Gefäßverstopfungen bei Patienten, die rauchen oder an hohem Blutdruck leiden. Regelmäßig begutachtet wird auch die Halsschlagader, da eventuelle Ablagerungen in Zusammenschau mit einem sog. Risikoscore dahingehend beurteilt werden müssen, ob eine Cholesterinsenkung erforderlich ist.

Untersuchungen des Herzens

Nachmittags ist die Innere Ambulanz des MVZ Wegscheid meist mit Herz­untersuchungen ausgefüllt. Mittels Herzultraschall werden die Herzklappen, der Herzmuskel und alle anderen Strukturen des Herzens begutachtet. Bei erhöhtem Blutdruck kann über die Dicke des Herzmuskels eine Aussage getroffen werden, wie lange die Druckerhöhung bereits besteht oder wie ausgeprägt sie ist. Bei Patienten mit Herzinfarkt müssen die einzelnen Wandabschnitte des Herzens dahingehend untersucht werden, ob die Beweglichkeit noch erhalten ist. Patienten mit Herzklappenschäden werden regelmäßig kontrolliert, um rechtzeitig den Zeitpunkt einer eventuell notwendigen Operation zu erkennen. Im Rahmen dieser kardiologischen Erkrankungen besteht auch die Möglichkeit zur Durchführung einer Langzeit-Blutdruckmessung, eines Langzeit-EKGs und eines Belastungs-EKGs.

Besonderheiten der Inneren Ambulanz in Wegscheid

Es besteht auch die Möglichkeit zur Überprüfung von Herzschrittmachern und Defibrillatoren.

Dies erspart den Patienten aus dem Wegscheider Raum die weite Fahrt zu den nächsten Kardiologen in Passau.

Allergologische Untersuchungen, v.a. Bienen-­ / Wespengiftallergien. Nach Bestätigung der Verdachtsdiagnose durch den sog. Prick-Test und Bestimmung der allergenspezifischen Antikörper vom Typ Immunglobulin-E (IgE) ist eine überwachte Hyposensibilisierungstherapie in der inneren Fachabteilung am Krankenhaus Wegscheid möglich. 

Eine große Erleichterung für die Patienten im Wegscheider Land ist die Möglichkeit zur raschen und ortsnahen Durchführung von Röntgenaufnahmen der Lunge. Insbesondere in der kalten Jahreszeit stellen sich eine Vielzahl von Patienten mit grippalen Symptomen vor, um eine mögliche Lungenentzündung nachzuweisen oder auszuschließen.

Durch dieses breite diagnostische Spektrum wird den Menschen im Wegscheider Land eine suffiziente internistische Betreuung angeboten.

Spezialisten-Netzwerk für komplexe Fälle

Bei komplizierten Krankheitsbildern wird natürlich umgehend Kontakt mit Spezialisten in der Nähe oder in den bayerischen und österreichischen Unikliniken aufgenommen, damit die Patienten von medizinischer Seite keinerlei Nachteile gegenüber den Bewohnern der Ballungsräume haben.

Außerdem wird durch den engen Informationsaustausch mit den niedergelassenen Kollegen in Wegscheid und den Nachbarorten auch der psychosoziale Aspekt von Krankheiten ausreichend gewürdigt. Denn: Spitzenmedizin und Heimatnähe sollen zum Wohle der Patienten bestmöglich zusammengeführt werden.