“Eine Ära geht zu Ende”

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31 Jahre Chefarzt am Krankenhaus Wegscheid, davon 22 Jahre zusätzlich als Ärztlicher Leiter: Dr. med. Heinz-Peter Sedlmaier wurde jüngst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Nachfolger in der Doppelspitze mit Johann Kienböck wird  Dr. Willibald Prügl.

Ein Souverän – als Arzt und auch als Mensch

Die alte und die neue Doppelspitze vereint (v.l.n.r.): Johann Kienböck mit Dr. Heinz-Peter Sedlmaier und dessen Nachfolger Dr. Willibald Prügl.

Die alte und die neue Doppelspitze vereint (v.l.n.r.): Johann Kienböck mit Dr. Heinz-Peter Sedlmaier und dessen Nachfolger Dr. Willibald Prügl.

„Dr. Sedlmaier gibt die Staffel nach einer sehr langen Zeit des Wirkens in Wegscheid an Dr. Prügl weiter“, erklärte Geschäftsführer Herbert-M. Pichler anlässlich der Verabschiedungsfeier von Dr. Heinz-Peter Sedlmaier sowie der Einführung seines Nachfolgers Dr. Willibald Prügl und ergänzt: „Und es ist eine schwere Staffel.“ Nach solch einer langen Zeit des Wirkens sei dieser Tag der Übergabe ein epochaler Tag für Wegscheid, so Pichler. Über die vielen Jahrzehnte hinweg habe Dr. Sedlmaier, der einmal von einem ärztlichen Kollegen als „Souverän“ – menschlich wie beruflich bezeichnet wurde – die Intonation der Mannschaft bestimmt. Pichler freute sich sehr, dass der scheidende Chefarzt das Unternehmen als Patientenfürsprecher auch in seinem Ruhestand weiterhin unterstützen möchte. Seinen Nachfolger Dr. Prügl bezeichnete der Geschäftsführer als „breit ausgebildeten, brillanten Internisten mit ebensolchen menschlichen Zügen“ und war sich sicher: „Viele werden ihm im Krankenhaus Rotthalmünster, wo er zuvor gewirkt hat und einen sehr guten Ruf hinterlässt, nachtrauern“. Ab September wird Dr. Prügl gemeinsam mit Chefarzt Johann Kienböck die internistische Abteilung leiten und das Führungsteam wieder vervollständigen. Die Abteilung Innere Medizin am Krankenhaus Wegscheid ist bereits seit 16 Jahren als Doppelspitze organisiert. Auch mit der Nachfolge durch Dr. Prügl werde das weiterhin so bleiben. In seinem neuen Amt wünschte ihm Pichler alles Gute.

Dass das Krankenhaus Wegscheid im Landkreis Passau ein unverzichtbarer Bestandteil der wohnortnahen Versorgung sei, hob der stellvertretende Landrat Raimund Kneidinger hervor. Er betonte, dass das Krankenhaus, bezogen auf seine bauliche und technische Ausstattung, aber nur eine Hülle sei. „Was es braucht, sind die Menschen, die hier arbeiten, ihr Wissen und Können sowie ihre Leidenschaft für den Beruf einbringen“, so Kneidinger. Garant dafür war bis jetzt der Ärztliche Leiter und Chefarzt der Inneren Medizin Dr. Sedlmaier. An ihn richtete er im Namen des Landkreises Passau und auch namens des Verwaltungsrats der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen ein herzliches „Vergelt‘s Gott“. Dr. Sedlmaier übergebe an seinen Nachfolger Dr. Prügl, mit dem laut Kneidinger ein heimisches Gewächs nach Wegscheid kommt, ein wohlbestelltes Haus. Ihm wünscht er für sein „Heimspiel“ in Wegscheid viel Erfolg, sowie das nötige Glück. Mit Dr. Prügl, so ist sich Kneidinger sicher, sei der Patient in Wegscheid auch zukünftig in den besten Händen.

Großes Engagement

Die Ehrengäste (v.l.): Gabriele Prügl, Dr. Willibald Prügl, Geschäftsführerin A. Cornelia Bönnighausen, Edith Sedlmaier, Dr. Heinz-Peter Sedlmaier, Bürgermeister Josef Lamperstorfer, Verwaltungsleiterin Heidi Ebner, Chefarzt Johann Kienböck, Geschäftsführer Herbert-M. Pichler, Altlandrat Hanns Dorfner und stv. Landrat Raimund Kneidinger.

Die Ehrengäste (v.l.): Gabriele Prügl, Dr. Willibald Prügl, Geschäftsführerin A. Cornelia Bönnighausen, Edith Sedlmaier, Dr. Heinz-Peter Sedlmaier, Bürgermeister Josef Lamperstorfer, Verwaltungsleiterin Heidi Ebner, Johann Kienböck, Geschäftsführer Herbert-M. Pichler, Altlandrat Hanns Dorfner, stv. Landrat Raimund Kneidinger.

Bürgermeister Josef Lamperstorfer zeigte sich sicher, dass es dem Engagement und Wirken von Dr. Sedlmaier zu verdanken sei, dass das Krankenhaus Wegscheid heute so gut dasteht. Denn neben all den medizinischen Themen sei immer etwas zu organisieren gewesen. Der Umbau des Krankenhauses Wegscheid 1989 oder zuletzt die OP-Sanierung waren nur zwei Beispiele. Besonders dankte er Dr. Sedlmaier für seinen Kampf um einen festen internistischen Sitz im MVZ, der ab 1984 immer nur um jeweils zwei Jahre verlängert und 2015 in einer Sonderbedarfsfeststellung vor dem Sozialgericht erstritten wurde. Er erinnerte sich daran, wie er 2014 als Patient im Krankenhaus Wegscheid lag und Dr. Sedlmaier nachts um vier Uhr in seinem Patientenzimmer stand, um ihm mitzuteilen, dass der Antrag abgelehnt wurde und er noch während seines Krankenhausaufenthaltes diesbezüglich ein Schreiben an den Landrat aufgesetzt hatte. Großen Applaus gab es, als der Wegscheider Bürgermeister verkündete, dass Dr. Sedlmaier den Ehrenbrief der Marktgemeinde erhalten soll. Seinem Nachfolger Dr. Prügl wünschte Lamperstorfer alles Gute.

Eine Zeitreise durch drei Jahrzehnte

Eine bewegende Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte unternahm Dr. Sedlmaier mit den Anwesenden. Alles begann vor 31 Jahren mit einer Idee des damaligen Chefarztes Dr. Gniffke am Krankenhaus Rotthalmünster, dem Dr. Sedlmaier die höchste Wertschätzung aussprach. Dort war Dr. Sedlmaier seinerzeit noch als Assistenzarzt beschäftigt, bevor er als Oberarzt nach Wegscheid abberufen wurde. Er erinnerte an viele prägende Persönlichkeiten der vergangenen drei Jahrzehnte aber auch an viele Wegmarken des Krankenhauses in dieser Zeit, wie er beispielsweise die Funktionsabteilung Endoskopie aufgebaut hat oder aber wie im Jahr 2000 ein Computertomograph in Wegscheid in Betrieb genommen wurde. Sehr dankbar war er allen Beteiligten für die lange Übergangsphase der Nachfolgerschaft von Dr. Prügl. Auch das, so der Dr. Sedlmaier, sei die Idee von Dr. Gniffke gewesen. Seinen Nachfolger bezeichnete er als fleißig und hochqualifiziert und zeigte sich überzeugt, dass Dr. Prügl „das alles prima machen wird“. Sichtlich gerührt dankte Dr. Sedlmaier den vielen Weggefährten der letzten 31 Jahre. Nach seiner Rede erhielt der scheidende Ärztliche Leiter und Chefarzt stehenden Applaus.

Den “Sedlmaierschen Geist” bewahren

Für die neue Aufgabe wünschte die Geschäftsführung Dr. Prügl alles Gute.

Für die neue Aufgabe wünschte die Geschäftsführung Dr. Prügl alles Gute.

Dass das Krankenhaus Wegscheid in Verbindung mit Dr. Sedlmaier eine Marke sei, zeigte sich Dr. Prügl in seiner Rede sicher. In dem einen Jahr der Übergangsphase, das er mittlerweile schon am Krankenhaus Wegscheid sei, habe er alle Facetten des Dr. Sedlmaier inhalieren können. Der scheidende Chefarzt sei ihm ein großes Vorbild. Besonders fasziniert sei er immer von den Kenntnissen der Menschen in der Umgebung gewesen. Gemeinsam mit seinem ärztlichen Kollegen Chefarzt Johann Kienböck werde er den Weg des Dr. Sedlmaier weitergehen, so Dr. Prügl. Seine Fähigkeiten, die er teilweise auch in Rotthalmünster erworben habe, will er ebenso in Wegscheid einbringen, beispielsweise in der Endoskopie, der Sonographie, der Pulmologie oder der Kardiologie. In seiner Zeit in Rotthalmünster habe ihn der Ärztliche Leiter und Chefarzt Dr. Gniffke über Jahre geprägt und das habe er übernommen, so Dr. Prügl. Sein Ziel ist es die Vernetzung voranzutreiben, sodass via Internet infektiologische Visiten oder Tumorkonferenzen möglich sind oder man bei schwierigen medizinischen Fragestellungen einen Fach-Experten online zu Rate ziehen kann. Als entscheidenden Standortvorteil von Wegscheid sieht Dr. Prügl aber die Mitarbeiter. Mit deren extremen Engagement könne man sogar die Champions League gewinnen, so Dr. Prügl.

Ein aktiver Mitstreiter nimmt Abschied

Von den Mitarbeiterinnen gab es zum Abschied viele Wünsche.

Von den Mitarbeiterinnen gab es für den scheidenden Chefarzt zum Abschied viele Wünsche.

Die Verwaltungsleiterin Heidi Ebner hat Dr. Sedlmaier kennengelernt als Institution am Krankenhaus Wegscheid, den jeder in Wegscheid und den Nachbargemeinden kennt. Zudem habe sie Dr. Sedlmaier als Kollegen mit Weitblick kennengelernt, dessen Arbeit immer geprägt war von Pflichterfüllung und bei dem die Patienten immer im Mittelpunkt gestanden haben. Dass die Patientenzahlen stets gestiegen sind, ist laut Ebner ein Beleg dafür, dass sich Dr. Sedlmaier auch über die Landkreisgrenzen hinaus in den langen Jahren seines Wirkens einen beachtlichen Ruf erarbeitet hat. Mit Dr. Sedlmaier verliert Ebner aber nicht nur einen fähigen Internisten, sondern auch einen aktiven Mitstreiter in der Krankenhausleitung, der immer darauf bedacht war, das Krankenhaus nach vorne zu bringen und dabei aber auch immer menschlich geblieben sei. Dr. Sedlmaier sei seinem Gegenüber immer auf Augenhöhe und nie von oben herab begegnet. Über den Nachfolger Dr. Prügl freut sich die Verwaltungsleiterin sehr, nicht zuletzt, weil er aus Obernzell stammt und wie Dr. Sedlmaier die Sprache der Menschen in Wegscheid und Umgebung spricht. Dr. Prügl eile zudem ein sehr guter Ruf aus Rotthalmünster voraus, und sie erinnerte daran, dass man in dort nur schweren Herzens gehen ließ.