Bei Herzschwäche bestens versorgt

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Spezialambulanz am Krankenhaus Rotthalmünster zur noch besseren Nachversorgung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz.

Die vier speziell geschulten Arzthelferinnen der Herzschwäche-Ambulanz am Krankenhaus Rotthalmünster (v.l.): Daniela Kotter, Petra Vöth, Melanie Bauer und Birgit Kiefer. (Foto ist vor der Corona-Pandemie entstanden)

Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, ist die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausaufenthalte. Obwohl die Zahl der Betroffenen steigt, ist die Sterbeziffer in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Grund dafür sind kontinuierliche Fortschritte in der modernen Herzmedizin. In Ergänzung zur Regelversorgung hat die Kardiologie am Krankenhaus Rotthalmünster eine spezielle Herzschwäche-Ambulanz zur nachstationären Langzeittherapie schwer erkrankter Patienten eingerichtet. Die intensive Nachsorge soll helfen, erneute Krankenhausaufenthalte zu vermeiden sowie die Lebenserwartung und Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.

Kommt es zu einer sogenannten Dekompensation, dann verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit des Herzens plötzlich massiv.Chefarzt Dr. Meyer
Bei der Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und damit Sauerstoff zu versorgen. Die chronische Erkrankung entwickelt sich schleichend und kann immer wieder akut werden. “Kommt es zu einer sogenannten Dekompensation, dann verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit des Herzens plötzlich massiv”, so Dr. med. Christian Meyer, Chefarzt der Interventionellen Kardiologie an den Krankenhäusern Rotthalmünster und Vilshofen und erklärt weiter: “Nicht zuletzt schädigt jede Dekompensation den Herzmuskel weiter und verschlechtert damit die Prognose und Lebenserwartung der Betroffenen.”
Umso wichtiger ist neben einer frühen Diagnose und Therapie auch eine strukturierte, individuelle Betreuung der Patienten. Insbesondere beim Übergang von der stationären in die ambulante Versorgung. Daher begleitet das speziell geschulte Team der Spezialambulanz die am stärksten erkrankten Herzschwäche-Patienten, denen am Krankenhaus Rotthalmünster ein Herzschrittmacher oder Defibrillator eingesetzt wird.

Im Mittelpunkt der neuen Versorgungsstruktur stehen zwei Bausteine: Die Fernüberwachung der Patienten durch Auswertung der Daten der implantierten Herzschwächegeräte sowie das sogenannte Telefonmonitoring durch eine der speziell ausgebildeten Arzthelferinnen. Diese steht im direkten Austausch mit dem Patienten, hilft ihm, besser mit seiner Krankheit umzugehen und schult ihn, Therapiepläne richtig umzusetzen sowie Warnzeichen schneller zu erkennen.

So läuft das Telefonmonitoring ab

In individuell festgelegten Intervallen messen die Patienten zu Hause bestimmte Vitalwerte wie beispielsweise Blutdruck, Puls und Körpergewicht. Diese Daten geben sie dann bei der zusätzlich angebotenen Telefonbefragung weiter. Zudem werden telefonisch noch psychische Befindlichkeiten und körperliche Warnzeichen wie Schwellungen an Gelenken, Leistungsabfall oder Müdigkeit abgefragt, die frühzeitig auf eine Verschlechterung der Herzschwäche hindeuten können. Bei auffälligen Befunden wird umgehend der behandelnde Kardiologe informiert, um rechtzeitige Gegenmaßnahmen und medikamentöse Therapien einleiten zu können, noch bevor es zu einer akuten Dekompensation mit Notwendigkeit einer stationären Krankenhausbehandlung kommt.

“Wir bieten nahezu jede interventionelle Herzschwächetherapie an, mit dem Ziel, das Risiko von Komplikationen und Pflegebedürftigkeit soweit als möglich zu vermeiden und zugleich die Lebensqualität der Patienten zu erhalten und Sicherheit zu gewinnen”, erläutert Chefarzt Dr. Meyer. Dazu kooperiert das Krankenhaus Rotthalmünster auch mit dem Deutschen Herzzentrum München und dem Klinikum Großhadern, die das gesamte Spektrum an Herzoperationen bis hin zur Herztransplantation – als letzte Maßnahme bei Herzinsuffizienz – routinemäßig durchführen.

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