Chefarzt Dr. Andreas Weißmann und die leitende Oberärztin Dr. Jana Misak, die die anästhesiologische Fachabteilung bis zum Start des neuen Chefarztes kommissarisch geleitet hat.

Seit September wirkt Dr. Andreas Weißmann als Chefarzt der Anästhesie am Krankenhaus Rotthalmünster. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn die Anästhesiologie umfasst weit mehr als nur Narkosen. Es ist eines der jüngsten Fächer der Medizin und hat sich über die letzten Jahrzehnte zu einem differenzierten Fachgebiet weiterentwickelt.

Dadurch arbeitet der Facharzt für Anästhesie mit den Zusatzbezeichnungen Spezielle Intensivmedizin und Notfallmedizin mit seinem Team täglich an vielen Schnittstellen zu anderen Bereichen im Krankenhaus.

Im Interview erklärt der gebürtige Regensburger, was die moderne Anästhesie aus fachlicher und menschlicher Sicht alles bietet.

Herr Dr. Weißmann, was gehört alles zum Leistungsspektrum Ihrer Fachabteilung?

Dr. Weißmann: Oft wird die Anästhesie mit den Säulen “AINSP” beschrieben, kurz für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Im Krankenhaus Rotthalmünster betreuen wir nicht nur die OP-Säle anästhesiologisch, sondern es steht auch die – zukünftig zusammengelegte – Intensivstation und IMC unter anästhesiologischer Leitung. Daneben ist unsere Abteilung sehr aktiv, was die notärztliche Versorgung betrifft. Schmerztherapeutisch versorgen wir in Zusammenarbeit mit unseren chirurgischen Partnern in erster Linie postoperative Patienten, indem wir beispielsweise regionalanästhesiologische Schmerzkatheter anlegen, die nicht nur intra-, sondern vor allem auch postoperativ unseren Patienten eine gute Schmerztherapie ermöglichen. Auch wenn es keine palliativmedizinische Abteilung am Krankenhaus Rotthalmünster gibt, sind Mitarbeiter der Abteilung bereits jetzt schon in die ambulante palliativmedizinische Versorgung eingebunden und weitere machen gerade die Ausbildung dazu, sodass wir alle Bereiche von “AINSP” widerspiegeln.

Was bedeutet es für Sie, Chefarzt einer solchen Abteilung zu sein?

Dr. Weißmann: Als Chefarzt liegt mein Fokus in erster Linie auf einer hochwertigen und zeitgemäßen Patientenversorgung. In einem Haus unserer Größe sehe ich mich vor allem als Teamplayer, der mit den anderen Abteilungen und allen Mitarbeitern an einem gemeinsamen Ziel arbeitet. Wir wollen für unsere Patienten ein kompetenter Versorger sein. Gleichzeitig gilt es aber auch ein Mitarbeiterteam zu führen, zu motivieren und für diese langfristig eine attraktive Abteilung zu gestalten. Wenn man die beiden Bereiche mit den höchsten Kosten im Krankenhaus – OP und Intensivstation – zu vertreten hat, muss man auch eine gewisse Affinität zu Zahlen und Wirtschaftsthemen haben. Darum habe ich noch ein Aufbaustudium zum “Master of Business Administration” gemacht.

Was waren Ihre Hauptgründe, ans Krankenhaus Rotthalmünster zu wechseln?

Chefarzt Dr. med. Andreas Weißmann (MBA); Facharzt für Anästhesie, Zusatzbezeichnung spezielle Intensivmedizin, Zusatzbezeichnung Notfallmedizin

Dr. Weißmann: Auch wenn ich natürlich noch nicht alle Mitarbeiter kenne, schätze ich die “familiäre” Atmosphäre in Rotthalmünster sehr. Daneben gibt es trotz überschaubarer Größe ein ausgesprochen interessantes Leistungsspektrum und ein breites anästhesiologisches Tätigkeitsfeld. Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass sich Unternehmen und auch wir als Einzelpersonen den großen Verantwortungen unserer Gesellschaft stellen. Der Klimawandel, aber auch Ressourcenverschwendung sind nur zwei Beispiele hierfür. Beindruckt hat mich hier, wie zeitgemäß wir in diesen Themen aufgestellt sind. Zertifikate wie EMAS, klik oder Green Hospital Bayern untermauern dies eindrücklich. Auch ein echter wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitern ist mir bei meinem Arbeitgeber sehr wichtig. Natürlich geben auch hier Zertifikate wie GABEGS und OHRIS erste Hinweise, aber mir war mein “Bauchgefühl” sehr wichtig. Bereits bei meinen ersten Kontakten, aber auch im Rahmen eines Hospitationstags, hatte ich immer das Gefühl, das hier ein Miteinander gelebt wird, das nicht nur für Zertifizierungen “aufgesetzt” ist.

Und wie war dann Ihr Start in Rotthalmünster?

Dr. Weißmann: Ich bin sehr freundlich und offen aufgenommen worden. Gleichzeitig habe ich große Innovationskraft festgestellt. Es gab schon etliche hervorragende Vorschläge von Mitarbeitern, wie wir die Abteilung noch weiterentwickeln könnten. Herzlichen Dank dafür. Natürlich braucht es noch etwas Zeit, bis ich richtig eingearbeitet bin. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit all unseren Partnerdisziplinen. Besonders bedanken möchte ich mich bei meiner leitenden Oberärztin Frau Dr. Jana Misak, die im letzten Jahr – als die Chefarztstelle vakant war – mit dem gesamten Team hervorragende Arbeit geleistet hat und mir schon jetzt eine unverzichtbare Unterstützung geworden ist. Ebenso wie auch Frau Dr. Magdalena Hahn und ihr Team auf der Intensivstation ganz ausgezeichnete Arbeit macht.