In der Psychosomatischen Tagesklinik in Passau gab es am Jahresende gleich mehrere Gründe zum Feiern: Die Einweihung der neuen und deutlich erweiterten Räume in der Graneckerstraße 1 in Passau/Haidenhof sowie die neue Position von Dr. uni. Shahid Baheshti Zohreh Majd, die seit Anfang Oktober Leitende Ärztin der Tagesklinik ist.
Geschäftsführer Josef Mader brachte bei seiner Rede vor zahlreichen Ehrengästen seine Freude über den gelungenen Umzug der Psychosomatischen Tagesklinik, einer Einrichtung der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, zum Ausdruck. Seit der Eröffnung in 2015 habe sich die Tagesklinik viel schneller als erwartet “gemausert”, sodass die bisherigen Räume im Passauer Stadtturm zu eng geworden seien. Zudem konnten die Therapieplätze aufgrund des Erfolgs der Einrichtung von bisher zehn auf nun 16 aufgestockt werden, in 2019 stehe eine nochmalige Erhöhung auf 20 Plätze in Aussicht.
Mit aktuell 504 Betten sind wir niederbayernweit einer der größten Player am Krankenhausmarkt.Josef Mader, Geschäftsführer
Unternehmensweit gesehen haben die Landkreiskliniken somit die Grenze von 500 Betten überschritten. “Mit aktuell 504 Betten sind wir niederbayernweit einer der größten Player am Krankenhausmarkt”, freute sich Josef Mader. Dass der Umzug innerhalb eines halben Jahres realisiert werden konnte, beschrieb der Geschäftsführer als “Kraftakt”. Seinen großen Dank hierfür richtete er an die Leitende Ärztin Dr. Zohreh Majd, ihr gesamtes Team sowie den Projektleiter Alexander Dötter. Außerdem dankte er dem Verwaltungsrat für die einmütige Unterstützung.
Verwaltungsratsvorsitzender, Landrat Franz Meyer, fügte an, dass das “Erfolgsmodell Psychosomatik” am neuen Standort unter noch besseren Voraussetzungen fortgesetzt werden könne. Denn das Gesamtangebot der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen in Form der stationären Klinik für Psychosomatik am Krankenhaus Wegscheid und der Psychosomatischen Tagesklinik in Passau sei einzigartig. Dafür dankte er besonders dem zum 31.12. ausgeschiedenen Geschäftsführer Herbert-M. Pichler, der als “Architekt der Psychosomatik” die Idee für diese Einrichtung mit auf den Weg gebracht habe. Landrat Meyer betonte die Notwendigkeit der wohnortnahen medizinischen Versorgung, die es nicht zum Nulltarif gebe.
In der Psychosomatischen Tagesklinik Passau können fast alle Erkrankungen aus dem Gebiet der psychosomatischen Medizin behandelt werden. Eindrucksvoll beschrieb die neue Leitende Ärztin Dr. Zohreh Majd die Depression aus Sicht eines Patienten – eine psychische Erkrankung, die laut ihrer Aussage in 2021 statistisch die häufigste Krankheit weltweit sein werde. Mit der größeren Tagesklinik solle die Situation für die Patienten in der Region deutlich verbessert werden.
Weiter beschrieb sie den erweiterten Therapieplan, das sogenannte Passauer Programm, das seit Inbetriebnahme der Psychosomatischen Tagesklinik in 2015 zur Anwendung komme und Modelle aus den weltweit besten Häusern integriere. Neben seelischen, körperlichen Faktoren werden auch familiäre und soziale Aspekte berücksichtigt. So könne jeder Patient bei seinem sechs- bis achtwöchigen Aufenthalt in der Klinik individuell behandelt werden. “Hier liegt wunderbares, nicht entdecktes Potenzial”, begründete Dr. Majd ihre Entscheidung, von Frankfurt nach Passau zu ziehen und zeigte sich sehr stolz auf ihr Team: “Eines der besten Teams, mit dem ich je gearbeitet habe”.
Abschließend führte Domkapitular Monsignore Manfred Ertl die Segnung der neuen Räumlichkeiten durch und schenkte Dr. Majd ein Glaskreuz, welches symbolisch dafür stehe, wie zerbrechlich der Mensch sei. Eine solche Einrichtung sei wichtig, in der Menschen anderen Menschen in schwierigen Situationen helfen, ihr Kreuz zu tragen. Domkapitular Ertl wünschte den Mitarbeitern der Tagesklinik, “dass sie nie müde werden, anderen zu helfen.” Von Geschäftsführer Josef Mader gab es zur Einweihung einen überdimensionalen Schlüssel, Landrat Meyer überreichte ein Landkreiswappen.