Übung macht den Lebensretter

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Skill Day mit Intensivreanimationstraining im Krankenhaus Rotthalmünster

Lebensbedrohliche Notfälle zu versorgen, ist immer eine große Herausforderung – auch für medizinisches Personal in Krankenhäusern. Um im Bedarfsfall eine hochwertige Versorgung der schwer erkrankten Patienten sicherstellen zu können, müssen sowohl die interdisziplinäre Zusammenarbeit als auch die persönlichen Fähigkeiten regelmäßig trainiert werden.

  • Zentrale Übung beim Skill Day: Hans-Christian Penzenstadler, Fachkrankenpfleger Intensiv und ALS Provider, kann bei der Herzdruckmassage am Feedback-Gerät genau überprüfen, ob die Geschwindigkeit und die Drucktiefe passen.

    Zentrale Übung beim Skill Day: Hans-Christian Penzenstadler, Fachkrankenpfleger Intensiv und ALS Provider, kann bei der Herzdruckmassage am Feedback-Gerät genau überprüfen, ob die Geschwindigkeit und die Drucktiefe passen.

  • Intubationsübung: Dr. med. Franz Schwimmbeck, leitender Arzt der Intensivstation / IMC, erklärt der Teilnehmerin am Monitor, ob der am Videolaryngoskop vorbeigeführte Beatmungsschlauch korrekt in der Luftröhre der Puppe zum liegen kommt.

    Intubationsübung: Dr. med. Franz Schwimmbeck, leitender Arzt der Intensivstation / IMC, erklärt der Teilnehmerin am Monitor, ob der am Videolaryngoskop vorbeigeführte Beatmungsschlauch korrekt in der Luftröhre der Puppe zum liegen kommt.

In allen Kliniken der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen arbeiten Ärzte und Pflegekräfte in Schulungsteams zusammen, um alle Beschäftigten regelmäßig in Basismaßnahmen der Reanimation (BLS) sowie in erweiterten Maßnahmen (ALS) zu schulen. Dabei gelingt es, jedes Jahr einen großen Teil der Belegschaft zu erreichen. Gerade in den ALS-Schulungen, bei denen der Fokus auf der Zusammenarbeit liegt, wird das Schulungsteam immer wieder mit dem Wunsch konfrontiert, einzelne Maßnahmen üben zu können. Deshalb hat das Reanimationsteam vom Krankenhaus Rotthalmünster bereits zum zweiten Mal einen sogenannten Skill Day organisiert, abseits vom Klinikbetrieb in den Räumlichkeiten des Speisesaals mit fünf Stationen.

Ablauf und Stationen

Bewusst verzichtete das Team dabei auf Frontalvorträge, die persönliche Übung mit entsprechender fachlicher Anleitung und Betreuung stand im Vordergrund. Konkret ging es um die Maßnahmen der Atemwegssicherung, die neben der Maskenbeatmung, die Platzierung einer Larynxmaske sowie die Intubation mittels Videolaryngoskop beinhaltete. Hierzu gab Dr. med. Franz Schwimmbeck, leitender Arzt der interdisziplinären Intensivstation / IMC in Rotthalmünster, wertvolle Tipps.

Außerdem konnte an einem großen Rinderknochen die Technik der intraossären Injektion praktisch geübt werden, eine Methode zur schnellen Verabreichung von Medikamenten oder Flüssigkeiten direkt in das Knochenmark. Fachkrankenpflegerin Elke Dandl von der Intensivstation hatte – dank eines guten Drahts zum heimischen Metzger – nicht nur die Materialien besorgt, sondern schulte auch fundiert den Umgang mit der Knochenbohrmaschine.

Weitere Stationen waren der korrekte Umgang mit den Defibrillatoren, Basismaßnahmen der Reanimation, die Unterweisung im richtigen Gebrauch von mechanischen Reanimationshilfen wie dem Thoraxkompressionssystem LUCAS sowie der Ultraschalluntersuchung im Notfall mit den Intensiv-Fachpflegekräften Magdalena Leitl und Hans-Christian Penzenstadler sowie den Anästhesie-Fachpflegekräften Petra Köhler und Michaela Bauer und dem unfallchirurgischen Oberarzt MUDr. Peter Vyskocil.

  • Fachkrankenpflegerin Elke Dandl von der Intensivstation schulte die Skill Day-Teilnehmer im Umgang mit der Knochenbohrmaschine.

    Fachkrankenpflegerin Elke Dandl von der Intensivstation schulte die Skill Day-Teilnehmer im Umgang mit der Knochenbohrmaschine.

  • Fachkrankenpflegerin Elke Dandl von der Intensivstation demonstriert eine intraossäre Infusion direkt über das Knochenmark am Schienbein oder Oberarm.

    ….und demonstrierte eine intraossäre Infusion direkt über das Knochenmark am Schienbein oder Oberarm.

Großes Engagement

Wir konnten in den 4 Stunden über 50 Teilnehmende begrüßen, die engagiert an der Verbesserung ihrer Reanimationsskills arbeiteten.Ärztlicher Direktor Dr. med. Andreas Weißmann
Ärztlicher Direktor der Kliniken Rotthalmünster und Vilshofen, Dr. med. Andreas Weißmann, und sein Team zeigten sich überwältigt von der hervorragenden Akzeptanz der Schulung und dem Engagement der Beschäftigten. Sämtliche Berufsgruppen waren hochmotiviert vertreten von der Haustechnik bis zur Verwaltung und vom Krankenpfleger bis zum Chefarzt. “Wir können stolz darauf sein, solche Mitarbeitenden zu haben”, führt der Facharzt für Anästhesie mit den Zusatzbezeichnungen spezielle Intensivmedizin und Notfallmedizin weiter aus. Er dankte in diesem Zusammenhang auch ausdrücklich der Verwaltungsleitung sowie der Pflegedirektion, ohne deren aktive Unterstützung diese Veranstaltung so nicht möglich gewesen wäre.

Weitere Skill Days geplant

Insgesamt hat es nicht nur den Teilnehmenden, sondern auch den Tutoren großen Spaß gemacht. Das Instruktorenteam betont: “Die hohe Nachfrage zeigt, wie wichtig solche Angebote sind.” Das Team plant auf jeden Fall die Veranstaltung nach den Erfahrungen des Skill Days weiterzuentwickeln und im nächsten Jahr erneut anzubieten. “Wir sind überzeugt, dass wir dadurch einen wertvollen Beitrag zur hochwertigen Versorgung unserer schwer kranken Notfallpatienten anbieten können”, sind sich Dr. Weißmann und das gesamte Reanimationsteam sicher.

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