Experte behandelt in Rotthalmünster Herzrhythmusstörungen per Katheter

Landkreis Passau GesundheitseinrichtungenAllgemein, News, Pressemitteilungen

Herzrhythmusstörungen können bei ein und demselben Patienten in verschiedenen Formen auftreten. Dabei wird zwischen lebensbedrohlichen und die Herzfunktion verschlechternden, als auch unbedeutenden Herzrhythmusstörungen unterschieden. Manche spürt der Patient wenig, andere führen zu Panik und schwerer Einschränkung der Lebensqualität. Bei der Behandlung von gefährlichen Herzrhythmusstörungen hat die Bedeutung der medikamentösen Therapie im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen. Stattdessen nimmt die diagnostische und ablative Therapie von Herzrhythmusstörungen über den Herzkatheter zu, denn dadurch kann häufig rascher und mit weniger Nebenwirkungen Abhilfe geschaffen werden.

Die Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen haben sich nun entschlossen diesen Bereich der Herzmedizin kontinuierlich und auf höchstem Niveau aufzubauen, um Patienten mit Herzrhythmusstörungen eine weitere Behandlungsoption anbieten zu können. Aktuell wird die sogenannte elektrophysiologische Untersuchung (EPU) nur an einem weiteren Klinikum in Niederbayern angeboten. Da die EPU eine große Erfahrung des behandelnden Kardiologen voraussetzt, konnte mit Herrn Dr. med. Dirk Müller vom Herzzentrum Bad Bevensen ein erfahrener Experte innerhalb Deutschlands gewonnen werden. Der Spezialist wird mit seinem Team, den Oberärzten der Elektrophysiologie-Ambulanz der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, den Technikern sowie der Fachpflege Schritt für Schritt die etablierten Techniken auf diesem Gebiet einführen, die Ausbildung der Oberärzte begleiten und somit die erfolgreiche Basis für einen Elektrophysiologie-Messplatz zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen am Krankenhaus Rotthalmünster legen.

Hierzu wurde die gegenwärtig modernste Anlage ihres Typs in Rotthalmünster aufgebaut. Laut Chefarzt Dr. med. Christian Meyer sei der Aufbau einer solchen Spezialdisziplin innerhalb der Kardiologie der Gesundheitseinrichtungen anfänglich nicht geplant gewesen. Die Entwicklung innerhalb der kardiologischen Versorger der Umgebung, als auch das Patientenaufkommen haben jedoch ergeben, dass der Aufbau einer solchen Spezialdisziplin vor Ort Sinn mache. Neben der Kooperation mit Herrn Dr. Müller arbeiten die Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen erfolgreich mit dem regionalem elektrophysiologischen Kompetenzzentrum Landshut Achdorf unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Zrenner zusammen.

Die Experten für elektrophysiologische Untersuchungen am Krankenhaus Rotthalmünster (v.l.): Boris Ivanov, Dr. med. (univ.) Franz Kontschitsch sowie Dr. med. Dirk Müller vom Herzzentrum Bad Bevensen. (Foto: K. Klinger)

Die Experten für elektrophysiologische Untersuchungen am Krankenhaus Rotthalmünster (v.l.): Boris Ivanov, Dr. med. (univ.) Franz Kontschitsch sowie Dr. med. Dirk Müller vom Herzzentrum Bad Bevensen. (Foto: K. Klinger)

Organisatorisch wurde eine Rhythmusambulanz durch die beiden Oberärzte Dr. med. (univ.) Franz Kontschitsch und Boris Ivanov aufgebaut, die an den gleichen Tagen wie die Schrittmacher-Ambulanz am Krankenhaus Rotthalmünster stattfindet. Nach einer ausführlichen Trainingsphase wurde das Elektrophysiologische Messplatzsystem nun in die Praxis eingeführt und die ersten Patienten erfolgreich behandelt.

Hintergrund

Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Die elektrophysiologische Untersuchung ist eine spezielle Herzkatheter-Untersuchung, mit deren Hilfe die genaue Ursache sowie der Ursprungsort von Herzrhythmusstörungen abgeklärt werden kann. Die Untersuchung dient aber nicht nur der Analyse von Herzrhythmusstörungen, sondern wird auch dazu genutzt, die optimale Behandlungsmethode zu ermitteln. Bei einer EPU werden die Herzströme direkt im Inneren der Herzens gemessen. Hierzu werden dünne Elektrodenkabel mit einer elektrisch leitenden Spitze durch eine Vene von der Leiste bis zum Herzen vorgeschoben. Anschließend wird mit mehreren Kathetern die Ausbreitung der elektrischen Erregung genau analysiert. Über eine Stromabgabe wird die Stelle, die die Herzrhythmusstörungen verursacht, im Herzen verödet und somit die Rhythmusstörung beseitigt.