Krankenhaus Vilshofen erhöht Bettenzahl für Akutgeriatrie von 15 auf 30 – weitere Aufstockung auf 35 Betten geplant
Seit dem Wegfall der coronabedingten Beschränkungen ist die akutgeriatrische Station am Krankenhaus Vilshofen wieder voll belegt. Der Bedarf an spezieller Altersmedizin ist so hoch wie nie, darum wurde die Bettenzahl der Hauptfachabteilung kürzlich von 15 auf 30 verdoppelt. Laut Krankenhausbedarfsplan wären sogar weitere Betten zugelassen, sodass Chefarzt Peter Brückner perspektivisch eine nochmalige Aufstockung auf insgesamt 35 Betten anstrebt.
Platz hierfür ist auf Station 6 im zweiten Obergeschoss. “Wir hatten dort zuletzt auch Betten für allgemeinchirurgische Patienten vorgehalten, die im Zuge interner Umstrukturierungen nach Verkleinerung der Kardiologie nun in eine andere Station integriert wurden”, informiert Chefarzt Brückner, der die Akutgeriatrie seit Anfang 2020 leitet. So war es möglich, den Schwerpunkt der Station komplett auf die Versorgung geriatrischer Patienten zu legen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit auf der Akutgeriatrie
“Unser multiprofessionelles Team ist auf die besonderen Bedürfnisse älterer Patienten mit geriatrietypischen Mehrfacherkrankungen wie etwa Demenz, Verwirrtheit, chronische Schmerzen, Inkontinenz spezialisiert”, so der Facharzt für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnung Geriatrie. Darum übernimmt die Abteilung auch viele internistische Patienten in hohem Lebensalter, die sich in einem schlechten Allgemeinzustand befinden. Mit dem Ziel, eine geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung durchzuführen.
Zusätzlich zur diagnostischen und therapeutischen Therapie der Akuterkrankung werden bereits frühzeitig intensive Rehabilitationsmaßnahmen eingeleitet.Geriater und Chefarzt Peter Brückner
Dafür arbeiten neben Ärzten und Pflegekräften auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Logopäden im geriatrischen Team. “Darüber hinaus kümmert sich unser sehr gut vernetzter Sozialdienst ab dem Tag der Übernahme der Patienten um alle Fragen zur nachstationären Versorgung”, für Chefarzt Brückner unerlässlich, ebenso wie die enge orthogeriatrische Zusammenarbeit mit der Fachabteilung für Unfallchirurgie / Orthopädie des Krankenhauses Vilshofen.
Zertifiziertes Alterstraumazentrum
“Bei allen unfallchirurgischen Patienten über 70 Jahre wird ein geriatrisches Screening durchgeführt”, erklärt Brückner. Wird dabei ein geriatrischer Risikopatient erkannt, wird umgehend die Akutgeriatrie in die Behandlung mit einbezogen, um Komplikationen vorzubeugen. Ein klassisches Beispiel sind ältere Patienten mit einer Schenkelhalsfraktur. Für diese strukturierte Zusammenarbeit ist das Krankenhaus Vilshofen seit 2020 auch, als erste Klinik im Landkreis Passau, als DGU AltersTraumaZentrum zertifiziert. Die Besprechung der am besten geeigneten Therapie sowie die Visite der alterstraumatologischen Patienten finden interdisziplinär statt, so Dr. med. Martin Kleimann, leitender Arzt der Unfallchirurgie und Leiter des Alterstraumazentrums.
Von diesen Strukturen profitiert auch die Unfallchirurgie / Orthopädie am Krankenhaus Rotthalmünster. Basis für die orthogeriatrische Zusammenarbeit mit der Akutgeriatrie am Standort Vilshofen ist ein digitales Screening der Patienten. Chefarzt Brückner ergänzt: “Künftig ist geplant, durch einen standortübergreifenden Konsiliardienst auch Patienten aus Rotthalmünster geriatrisch mit zu betreuen und zu behandeln.”
Aufnahme in die Akutgeriatrie
Auf die Frage, wie die Patienten in die Akutgeriatrie des Krankenhauses Vilshofen kommen, informiert Chefarzt Brückner über zwei Zugangswege: “Es sind sowohl direkte Einweisungen durch den Rettungsdienst mit speziellem Vermerk für die Akutgeriatrie möglich als auch elektive Zuweisungen durch den behandelnden Hausarzt.” Die ärztliche Anmeldung kann über das Sekretariat unter Tel. 08541/206-9300 sowie auch bei Frau Monika Fesl vom Sozialdienst des Hauses unter Tel. 08541/206-232 erfolgen.
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